Samstag, 14. Februar 2015

Wenn ich groß bin werde ich...

"Wenn ich groß bin werde ich Tierärztin", dachte ich mir früher so. Aber dann kugelte sich mein Hamster das Bein aus und ich fiel in Ohnmacht nachdem alles überstanden war. Und da stand fest, dass ich kein Talent als Tierärztin haben würde. Darauf hin wollte ich Erzieherin werden. Als ich Kinder irgendwann doof fand, weil ich ja schon soo groß war, habe ich mich für die Forschung interessiert. Damals habe ich erfahren, dass es genmanipuliertes Essen gibt und konnte nicht nachvollziehen, dass wir die Lebensmittel konsumieren, ohne auch nur ansatzweise die Konsequenzen zu kennen. Zu meinem zwölften oder dreizehnten Geburtstag bekam ich dann das alte Mikroskop von meinem Papa geschenkt. Das Großartige daran war aber leider nicht der Inhalt. Das Mikroskop habe ich, wenn es hoch kommt, zwei Monate lang beachtet. Seit dem steht es im Keller bei meiner Mama. Vielleicht vermache ich es mal meinen Brüdern.. Das Großartige daran war der 70er Jahre Stoff, den meine Oma provisorisch als Geschenkpapier verwendet hatte. Noch während meine Verwandtschaft im Wohnzimmer saß, fing ich an mein erstes Kleidungsstück zu nähen. Ohne Schnittvorlage, ohne zu versäubern. Einfach drauf los, so wie ich es für richtig hielt.

Ich konnte mich nicht davon trennen! :D



Und heute?
Heute fällt es mir schwer zu träumen. Nach der Schule wird man in die weite Welt entlassen, wo die Realität einen schnell einholt. Und die ist, wie ich finde, der größte Feind der Träume. All der Luftschlösser, Sandburgen, rosa Seifenblasen und Fabelwelten. "Seid fleißig, seid strebsam, sucht euch Berufe mit Aufstiegschancen, einem guten Gehalt, sozialer Absicherung und bitte, bitte Kinder habt auch noch Spaß dabei! Beruf aus Berufung!" Jaha und dann findet mal genau euer Ding, für das ihr brennt und Leidenschaft habt. In der Welt der unendlichen Möglichkeiten. Gibt man beispielsweise "Wirtschaft" im Hochschulkompass ein, gibt es 3.637 Treffer. Von der Agrarwirtschaft über die Betriebswirtschaft, dem Value Chain Management bis zum Zentralbankwesen. Das Leben ist kein Ponyhof. Aber es sollte einer sein!

"Am Anfang wolltet ihr noch Feuerwehrmänner werden, oder ganz was anderes. Und eines Tages seid ihr dann Feuerwehrmänner oder Krankenschwestern und ganz was anderes könnt ihr dann nicht mehr werden. Dafür ist es zu spät." - Der kleine König Dezember von Axel Hacke

Der kleine König Dezember sieht das Erwachsenwerden und Anreichern von Wissen als ein Kleinerwerden der Fantasie und der Träume. Als ich vor einem Jahr auf mein Abi gelernt habe, habe ich das ähnlich gesehen. Man hat mir oft gesagt, dass man sich mit dem Studium für einen Beruf vorbereitet. Auf einen Berufszweig festlegt. Der kleine König Dezember ist nach wie vor eines meiner liebsten Hörbücher (unbedingt reinhören! :) ), aber inzwischen sehe ich das anders. Ich war beim Berufs Informations Zentrum. Ich habe mich mit verschiedenen Möglichkeiten der Entscheidungsfindung auseinander gesetzt. Und vorallem habe ich mich mit vielen Menschen über ihre Wegfindung unterhalten und habe für mich erkannt, dass man immer Abzweigungen oder Schleichwege nehmen kann. Vielleicht geht man auf Umwegen, oder kehrt um. Fasst Mut für weniger breitgetretene Pfade. Hauptsache man tritt nicht auf der Stelle. Ob ich Modedesignerin werden möchte weiß ich nicht. Aber ich bin mir sicher, dass ich meinen Weg finden werde. Möge er noch so verschlungen sein!

Unterhaltet euch mal mit euren Bekannten, Verwandten oder Freunden und habt ein inspirierendes Wochenende! 

"Die Welt ist rund damit man am Anfang vom Weg nicht sein Ende sehen kann!"

2 Kommentare:

  1. Musste bei dem Titel hieran denken:

    Wenn ich einmal groß bin,
    Werde ich ein Bänker,
    Dann hab' ich ganz viel Geld
    Und das könnt ihr dann geschenkt hab'n.
    ...
    :D

    Schöner Text Frau Lamapaandu <3

    AntwortenLöschen
  2. Sweeter Text und guter Schlusstandpunkt, genau so ist es, es wird Umwege aber auch Schleichwege geben! Und feine Zitate von euch, danke für diese Bereicherungen!

    AntwortenLöschen